Total versponnen - 20.10.2007
Oktober 20th, 2007 by spinntantchen
Wie verzwirnt Ihr Eure Garne, wenn Ihr sie denn verzwirnt?
“Konventionell”, also von 2 Fäden von verschiedenen Spulen zu einem Faden verzwirnen, Navajo-Zwirnen (sozusagen 3-fach mit sich selbst verzwirnt) oder Anden zwirnen (zweifach mit sich selbst verzwirnt) ?
Zum Anden zwirnen noch ein Fragezusatz von Christiane:
Habt ihr schon mal Anden gezwirnt (Andean bracelet). Wie sind eure Erfahrungen damit? Habt ihr Tipps für’s erste Mal?
… und hier kommen die Total-versponnen-Fragen her.
Also ich zwirne eigentlich nie so richtig “konventionell”. Am Spinnrad liebe ich es 3-fach Zwirne herzustellen. Es sei denn, ich möchte irgendeinen besonderen Farbverlauf erhalten.
Aber ich liebe es viel mehr 3 unterschiedliche Garne (von Qualität, Färbung, Dicke, Material her) miteinander zu verzwirnen und dann zu schauen, was dabei heraus kommt.
Ich finde 3-fach Zwirne sehen irgendwie viel schöner aus, da der Fadenquerschnitt auch irgendwie runder ist. Im Gegenteil zu 2-fach Zwirnen.
Wobei ich allerdings eher selten Navajo-zwirne. Das liegt aber auch daran, dass ich die meisten meiner Garne verweben will und da stören die “Knoten” des Navajozwirns, da sie dann im Gewebe deutlich auffallen. Deshalb kommt ein Navajozwirn für mich nur in Frage, wenn ich das Garn verstricken oder verhäkeln möchte … mhhh … Nadelbinden müsste auch noch funktionieren. Habe ich aber noch nie ausprobiert.
Besonders mit der Handspindel meine Standardtechnik! Anden-Zwirnen ist einfach genial!
Wobei ich allerdings eine derjenigen bin, die noch das original Anden-Zwirnen praktiziere. Bei vielen anderen hat sich mittlerweile die einfachere Pseudo-Anden-Zwirn-Methode eingebürgert. Diese habe ich auch schon ausprobiert, komme aber gar nicht mit ihr klar.
Diese Fadenkreuzung über dem Mittelfinger beim original Anden-Zwirnen macht halt schon mächtig Sinn. Sie hat ungefähr die gleiche Aufgabe wie das Fadenkreuz beim Aufziehen einer Kette auf einem Webrahmen und Webstuhl (und auch das würde ja niemand weglassen!).
Probleme hatte ich beim Anden-Zwirnen eigentlich auf diese Weise noch nie. Beim Wickeln muss man halt aufpassen, dass man nicht zu straff wickelt, damit nicht irgendein Finger “abstirbt”. Ich pflege übrigens die Fadenkreuzung aus genau diesem Grunde auf dem Handrücken zu machen. Da wird man erst gar nicht dazu verleitet, zu fest zu wickeln, weil dann macht das *Aua*.
Ich höre auch sehr oft zwischendrin auf und mache ein Pause. Dann lasse ich einfach das “Fadenarmband” auf eine Klorolle oder den Spindelschaft gleiten und lege es anschließend vorsichtig wieder an. Selbst dabei hat es noch nie Probleme gegeben.
Ich habe sogar schon mal eine ganze Spinnradspule (Ashford-Rad) auf diese Weise abgewickelt und versponnen!
Wirf mal einen Blick in’s Handspinn-Forum. Da findest Du viele Infos und Links in diesen beiden Freds:
- das original Andenzwirnen (e: Andean Plying, Peruvian Plying)
- das vereinfachte Andenzwirnen (e: Handy Plying)
Category: Handspinnen | No Comments »