spinntantchens Blog

Spinnen - Stricken - Nadelbinden

Risiko-Experimente mit Selbstgesponnenem

Dezember 8th, 2006 by spinntantchen

Hier seht Ihr, mit was ich mich die Woche so rumgeschlagen habe:


hier ein Bild kurz vor dem Aufbäumen. Gut zu sehen sind die Kreuzlatten und der Reedekamm …


nun das ganze einen Schritt weiter: Die Kette ist aufgebäumt und auch schon die Hälfte der Kettfäden in die Litzen und das Blat eingezogen

Wie man evtl. schon durch die Überschrift erahnen konnte, ist dies eine selbst gesponnene Kette und eigentlich traue ich ihr nicht so wirklich und räume ihr mehr als 50%-Chance ein, dass daraus kein Stoff wird, sondern ich das irgendwann entnervt abschneide.

Das Garn ist schon uralt. Müsste das 2. Spinnprojekt auf meinem ersten Spinnrad sein. Das Material war ein “zugelaufener” Sack Schafwolle mit Heidschnuckeneinschlag. Ich habe das ungewaschen versponnen. Vor dem Kardieren (mit meinen Krüppel-Handkarden) habe ich die gröbsten Grannenhaare (Deckhaare) herauszuziehen. Trotzdem ist noch reichlich pieksiges Material im Garn enthalten.
Das ganze ist 2fach gezwirnt und hat nicht wirklich viel Drehung und sehr gleichmäßig ist das ganze nicht. Dafür filzt es scheinbar schon beim Angucken …

Das Garn ist noch sehr fettig (die Fasern waren extrem glitschig/fettig+dreckig und durch mehrere Waschgänge noch nicht wirklich entfettet …). In der Hoffnung, dass es den Abrieb etwas vermindert und das verhaken der Fäden verhindert, habe ich die Kette geschlichtet.
Da ich dazu kein wirklich brauchbares Rezept hatte, habe ich dann einfach normale Wäschestärke (Granulat) fast nach Anleitung angesetzt nur 1 1/2 bis 2-fach höher dosiert und ohne die letzte Verdünnungsstufe.
Darin habe ich dann den “enthäkelten” Kettzopf gebaded. Anschließend 1-2 Tage in der Duschkabine absabbern lassen und nachdem es nach 5 Tagen immer noch nicht ganz trocken war, wanderte es anschließend auf die Heizung …

Falls jemand gute Tipps, Rezepte und Erfahrungsberichte rund ums Schlichten von Kettfäden geben kann, dann meldet Euch doch bitte hier !

Alles in allem bin ich nicht wirklich überzeugt, dass dieses Garn die Prozedur des Webens übersteht und dem Abrieb und der Beanspruchung durch die Litzen, dem Blatt und dem Anschlagen standhält.

Für Neugierige:
… noch 2 Scans von dem Material der Kette …

This entry was posted on Freitag, Dezember 8th, 2006 at 15:23 Uhr and is filed under Weben. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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